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Claudia Peter (Kunsthistorikerin und Journalistin)

Bilder sind Illusionen. An ihnen real sind im engeren Sinne allein Fläche und Farbe. Alles andere ist Vorstellung. Perspektivische Verkürzung, Hell-Dunkel-Schattierung und Überschneidung suggerieren Dreidimensionalität. Reine Täuschung, denn der Malgrund ist flach, Tiefe und Körper sind irreal.

Dieses Spannungsverhältnis von Realität und Vorstellung liefert den Stoff, aus dem Hans Dieter Zingraff seine Bildideen schöpft. Seine Kompositionen wecken mit nuanciert gemalten Farbabstufungen, Schatten und Überschneidungen die Illusion intakter Bildräume, um diese durch reine Farbfelder und collagierte Ausschnitte umgehend in Frage zu stellen.
Zingraff ringt nicht um eine möglichst getreue Abbildung von gelebter, äusserer Realität und optischer Wahrnehmung. Er sucht keine Klärung, in diesem Sinn, er sucht reine Ästhetik.
Was dabei entsteht ist eine neue, rein künstlerische, eigenwillige Welt, die innerhalb des Bildrahmens eigenen physikalischen Gesetzen gehorcht.

Teilweise der gelebten entlehnt, lassen Volumen und Raum Illusionen des Wiedererkennens und Verstehens in dem Maße zu, wie es der Trompe-l'oeil-Effekt der Gesamtkomposition erlaubt. Alles greift ineinander und ist doch voneinander getrennt. Bildteile, für sich betrachtet mit vollkommen räumlich-figürlicher Gültigkeit, werden im Gesamtzusammenhang reine Abstraktion. Knappe Collage-Elemente machen aus Architekturfotografie gestalterische Struktur.

Zingraffs Werke versöhnen Gegensätze, scheinbar Unvereinbares findet zur Harmonie. Zingraff rückt das Gewicht des Gegenständlichen in neue Dimensionen. Raum teilt sich mit und bleibt doch ein Rätsel. Zingraff: "Ein Bild ist immer ein Abenteuer. Ich gehe den Weg des Entstehens. Und wenn es fertig ist, bleibt auch für mich immer etwas Unerklärbares."